F.A.Z. Künstliche Intelligenz

F.A.Z. Künstliche Intelligenz

Der Podcast über Künstliche Intelligenz

Transkript

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00:00:04: Ja, hallo, einen schönen guten Tag.

00:00:05: Ganz herzlich willkommen zu einer neuen Folge uns FAZ Podcast zur künstlichen Intelligenz.

00:00:11: Und wie Sie wissen oder wie Ihr wisst, sprechen wir in diesem Podcast mit unseren Gästen ganz konkret über den Einsatz von künstlicher Intelligenz, was sich alles ändert, was heute bereits funktioniert, was morgen möglich ist, aber auch darüber, was man mit der KI vielleicht gar nicht tun sollte.

00:00:27: Wir, das sind

00:00:29: Peter Buchsmann,

00:00:31: Und Holger Schmidt, wir beschäftigen uns an der TU Darmstadt am Fachgebiet Wirtschaftsinformatik und im Digitalwirtschafts Briefing der FHZ mit dem Einsatz der künstlichen Intelligenz und vor allem deren Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeit.

00:00:43: Heute freuen wir uns sehr auf das Gespräch mit einem der profiliertesten Köpfer der deutschen Energie und Digitalpolitik, Klaus Müller.

00:00:49: Er ist Präsident der Bundesnetzagentur und ist seit Jahrzehntezweiundzwanzig an der Spitze.

00:00:54: Es ist die Behörde, die die Rahmenbedingungen in den Märkten für Strom, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahn gestaltet und damit auch eine zentrale Rolle in der Energiewende und der digitalen Infrastruktur einnimmt.

00:01:06: Wir freuen uns sehr, dass wir heute die Möglichkeit haben, mit Ihnen über die Aufsichtsperspektive auf das Thema künstliche Intelligenz zu sprechen, weil das natürlich ein Riesenthema wird, weil wir alle nicht wissen, was macht die KI mit uns.

00:01:19: Wer kontrolliert sie, wer darf dort Grenzen setzen, sind es nur die Amerikaner, sind es auch die Chinesen.

00:01:25: Wer reguliert, das ist ein bisschen ein großes Thema und wir freuen uns sehr, dass wir heute mit Ihnen, Herr Müller, da übersprechen können.

00:01:32: Herzlich willkommen.

00:01:33: Ja, vielen Dank für die Einladung und schönen Grüß aus Bonn.

00:01:37: Ja, Holger hat es bereits angedeutet, Herr Müller.

00:01:40: Sie haben unter anderem die Energiewende begleitet, die Liberalisierung der Netze, die Digitalisierung.

00:01:45: Und jetzt kommt KI.

00:01:47: Was ist aus Ihrer Sicht jetzt das Besondere an dieser KI-Transformation?

00:01:52: Also, das ist, glaube ich, eine gute Frage und ich würde sagen, mindestens zwei Dinge sind schon außergewöhnlich.

00:01:59: Das eine sind die hohen Erwartungen, die es gibt.

00:02:03: KI soll uns wettbewerbsfähig machen.

00:02:05: Wir wollen gegen die beiden Systeme, die sie gerade schon genannt haben, unsere Partner in den USA, unsere vielleicht Konkurrenten in Asien.

00:02:13: Wir wollen bestehen bleiben.

00:02:14: Also, man muss mit einem Wahnsitz Erwartungsdruck umgehen, der natürlich auch viel mit der hohen Geschwindigkeit zu tun hat.

00:02:21: Ich glaube, diesen Podcast hätte man nicht vor einem Jahr führen können.

00:02:24: Und würden wir sie wiederum in einem Jahr führen, würde dieser Podcast ganz anders klingen.

00:02:29: Also kaum ein Thema hat eine so hohe Geschwindigkeit.

00:02:32: Und ich will noch einen zweiten Punkt nehmen.

00:02:34: Ich glaube, dass wir uns früher später mit Haftungsfragen beschäftigen müssen, weil in einem guten marktwirtschaftlichen System eben Wertschöpfung, Gewinnorientierung eigentlich immer mit Haftung einhergehen muss.

00:02:46: Das sind immer zwei Seiten einer Medaille.

00:02:48: Leicht gesagt, schwer getan.

00:02:51: Was fasziniert Sie denn am Thema künstliche Intelligenz?

00:02:54: Sie haben gleich mit der Haftung angefangen.

00:02:57: Gibt es irgendwas, was Sie besonders cool finden?

00:03:00: Ohne Ende.

00:03:03: die Zuschauerinnen der Zuschauer nicht sehen.

00:03:05: Ich bin Mitte Fünfzig, also schon ein wenig älter.

00:03:08: Aber ich erlebe gerade, wie meine Töchter ein Studium mit künstlicher Intelligenz, mit all den Modulen bestreiten, die es heute auf dem Markt gibt, das ist unglaublich, wenn sie eine Differenzialrechnung dritten Grades von irgendeinem dieser Anbieter vorgerechnet bekommen, welche Fehlerkorrekturmöglichkeiten sie haben, wie sie Dinge plötzlich erklärt bekommen.

00:03:29: So geduldig war kein Professor in meiner Zeit an der Uni.

00:03:32: Und auch wenn ich sehe, was bei uns in der Behörde, da kommen wir gleich noch vielleicht zu, mit welcher Geschwindigkeit Dokumente erfasst, ausgewertet werden können, das kann kein menschlicher, kein menschliche Kollegen und Kollegen leisten.

00:03:45: Das ist eine wahnsinnige Unterstützung.

00:03:49: Ja, kommen wir zu Ihrer Rolle, der Bundesnetzagentur.

00:03:52: Die soll ja eine zentrale Rolle bei der Umsetzung des EU-AI-Acts spielen.

00:04:00: Sie hatten eben schon die Geschwindigkeit angesprochen.

00:04:02: Das hat ja auch den Gesetzgeber in Brüssel sehr überrascht, wie schnell sich das Thema entwickelt, hat jetzt einen Rahmen vorgelegt.

00:04:09: Und was genau sind die Aufgaben der Bundesnetzagentur bei der Umsetzung des EU-AI-Acts?

00:04:14: Was ist Ihr Job da?

00:04:16: Genau, ich will ganz kurz den Rahmen etwas breiter spannen, weil es ja zwei EU-Rechtsakte sind, die praktisch nicht getrennt voneinander zu denken sind.

00:04:25: KI funktioniert nur mit Daten.

00:04:28: Und Daten werden erspannend, wenn ich sie auch KI-mäßig auswerten kann.

00:04:32: Und darum hat die EU ja einmal den sogenannten Data Act auf den Weg gebracht, das im Prinzip ein Instrument, um mehr Daten zur Verfügung zu stellen.

00:04:41: Man kann vielleicht etwas Simpel sagen, in Deutschland werden zwar sehr, sehr viele Daten gesammelt, aber sehr wenig Daten miteinander geteilt.

00:04:50: Und darum gibt es hier einmal ein Hebel, um mehr Daten Zugang zu schaffen.

00:04:56: Aber Sie haben jetzt ganz konkret nach dem AI-Eck gefragt, das ist ein spannender Spagat, weil wir auf der einen Seite Innovationen fördern wollen, aber naturgemäß Grundrechte schützen.

00:05:10: Wie so häufig, die EU setzt den Rahmen, den hat sie auch sehr präzise gesetzt an der Stelle, trotzdem braucht es eines Durchführungsgesetzes.

00:05:18: Das ist jetzt mein Disclaimer.

00:05:19: Dieses Durchführungsgesetz muss natürlich erst noch von der Bundesregierung beschlossen, vom Deutschen Bundestag beraten und gebilligt werden.

00:05:27: Das haben wir doch nicht hinter uns.

00:05:29: Aber wenn ich mal von dem Entwurf ausgehe, wird die Bundesnetzagentur einmal eine klassische Marktüberwachungsbehörde sein.

00:05:36: Das kennen wir aus anderen Bereichen im Telekommunikationsbereich schon heute.

00:05:40: Also das ist für uns nicht ganz neu.

00:05:43: Dann gibt es aber die Besonderheit der Hochrisikokai.

00:05:46: Da kommen wir vielleicht gleich noch mal zu, also besonders sensible Fragen, wo es wirklich um das Leben von Menschen geht, um Grundrechte, Grundrechtsschutz geht an der Stelle.

00:05:57: Dann wird es um Koordination gehen.

00:06:00: Wir fangen ja nicht bei null an in Deutschland.

00:06:02: Wenn wir auch die Kolleginnen und Kollegen gucken in anderen Aufsichtsstrukturen, zum Beispiel im Finanzversicherungsbereich.

00:06:09: Da gucken wir auf die BAFIN.

00:06:10: Wir gucken auf die tollen Kollegen im Bundesamt für Sicherheit in der Info- technik, bei den Datenschutzbehörden.

00:06:17: Dann sind viele in Bonn angesiedelt und schon seit einigen Jahren reden wir im Digital Cluster Bonn miteinander.

00:06:23: Und das eigentlich, sich hier gut zu koordinieren.

00:06:27: Und ich rufe noch zwei Stichworte zu Reallabore.

00:06:30: Also wir wollen Dinge lernen, ausprobieren.

00:06:33: Wir wollen auch ein bisschen kreativ sein können.

00:06:35: Da waren die Hessen.

00:06:36: Ganz weit vorne.

00:06:37: Ministerin Sinemus hat die Datenschutzbeauftragte und uns eingeladen, mal was auszuprobieren.

00:06:44: Und last but not least, wir wollen Hilfestellung geben.

00:06:47: Und mit dem sogenannten KI Service Desk ist die Behörde ja schon mal in Vorleistung getreten.

00:06:52: Weniger Unsicherheit, mehr Verlässlichkeit, das sage ich mal ist der Rahmen, in dem wir uns bewegen werden.

00:06:58: Tatsächlich hatten wir Frau Senemus auch schon hier übrigens zu Gast in unserem Podcast, was gar nicht, ob Sie es gesehen haben.

00:07:04: Noch mal zum EU AI Act.

00:07:08: Was wir relativ häufig erleben, ist, dass viele Unternehmen verunsichert sind.

00:07:14: So nach dem Motto, hm, eigentlich möchte ich jetzt Jenny einnutzen oder irgendeine andere Anwendung machen, aber... fange ich mir nicht da irgendein Riesenproblem ein.

00:07:24: In dem AI-Act stehen ja auch Strafen drin, wenn dagegen verstoßen wird.

00:07:29: Wie erleben Sie das?

00:07:31: Ja, wir haben im letzten Jahr zusammen mit meiner Vizepräsidentin eine kleine Tour quer durch Deutschland gemacht und haben mit Start-ups gesprochen, mit großen Unternehmen, Industrieunternehmen, mit den Verbänden, mit Wissenschaftsakteuren.

00:07:45: Und ja, die Klage war, die Sorge war immer da.

00:07:51: kann ich einen Rechtsverstoß begeben.

00:07:53: Und zwei Dinge haben wir dann gemacht.

00:07:56: Erstens, wir haben ein KI-Service-Desk eingerichtet, was Sie sehr leicht bei uns auf der Homepage, kleine Werbeblog, bundesnetzagentur.de finden, wo wir sehr, sehr viele Fragen gesammelt haben und natürlich jetzt keine verbindliche Rechtsauskunft geben können, weil es eben noch kein Gesetz gibt, natürlich macht eine Behörde keine Rechtsberatung, aber unterhalb dessen auch vielleicht gerade für Nicht-Juristinnen und Juristen verständlich geschrieben.

00:08:21: Da finden sie sehr, sehr viele Hilfestellungen, Rechtsinterpretationen, damit sie alle ein bisschen sicher unterwegs sein können.

00:08:27: Und das zweite war, wir haben die Unternehmen Start-ups gebeten, und zwar Use-Cases zuzuschicken.

00:08:33: Und in den Gesprächen haben die Unternehmen so gedacht, neunzig Prozent könnten hoch Risiko sein.

00:08:40: Und dann greift all das, was sie gerade sozusagen beschrieben haben.

00:08:42: Oh mein Gott, was passiert?

00:08:45: Wir haben das mal unverbittlich ausgewertet und die Erfahrung war genau umgekehrt deutlich weniger als zehn Prozent der Fälle, also umgekehrt.

00:08:52: Neunzig über neunzig Prozent waren keine Hochrisikoanwendungen.

00:08:57: Das heißt, sie hatten ein paar Transparenzpflichten.

00:09:00: Es ist nicht schwer zu sagen, hier wird ein Chatbot verwendet.

00:09:03: Das können sie transparent machen.

00:09:05: Das heißt, es gibt eine massive Diskrepanz zwischen Selbstwahrnehmung, Und dem, was der AI-Act wirklich vorschreibt, und darum braucht man viel Aufklärung.

00:09:15: Und man muss natürlich auch ein bisschen Angst nehmen, vielleicht auch geschürte Angst rausnehmen aus dem Markt, wo jemand vielleicht gerne damit verdienen würde.

00:09:23: Und insofern plädiere ich hier für Gelassenheit und ein Blick auf unsere Homepage, das KI Service Helpdesk, das hilft.

00:09:29: Nehmen wir doch vielleicht mal als Beispiel irgendein mittelständisches Unternehmen, also keines von den Riesen.

00:09:36: Und da sagt jetzt die Geschäftsführung oder der Vorstand, ich möchte doch mal unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichen, den Microsoft Co.

00:09:45: Pile zu nehmen.

00:09:46: Also Mails zusammenfassen, dass ein Teams Meeting aufzeichnen, solche Dinge, die eigentlich aus meiner Sicht relativ harmlos sind.

00:09:53: Ohne ist mir klar, dass sie jetzt keinen Rechtsauskunft hier geben können in unserem Podcast, aber würden sie rechtlich unverbindlich sagen, das ist eigentlich in Ordnung und da braucht ihr euch keine Sorgen zu machen.

00:10:05: Das Interessante am AI-Act ist ja, dass er nicht die einzelne Technologie reguliert oder reglementiert, sondern es nachher um die Anwendungsfälle geht.

00:10:15: Also, um in ihrem Beispiel zu bleiben, es geht vielleicht um landwirtschaftliche Daten, um die Bodenbewirtschaftung noch besser zu optimieren, also ein wirklich unproblematischer Anwendungsfall.

00:10:30: Wunderbar.

00:10:31: Wenn wir jetzt natürlich von einem mittelständigen Unternehmen der Gesundheitsdaten oder ein Bewerbungsverfahren sozusagen anbietet und etabliert, wo es um Lebenschancen geht, dann sind wir in einem anderen Kontext.

00:10:42: Also ich würde eigentlich gerne weniger darüber reden, was sozusagen das Risiko einer Technologie ist, sondern wir müssen uns Anwendungsfälle angucken.

00:10:51: Und dann, glaube ich, wird es einfach für die allermeisten Unternehmen Start-ups total entspannt.

00:10:57: weil normalerweise bin ich in harmlosen Bereichen unterwegs, die eben vom I-Act als nicht problematisch eingeschuft werden.

00:11:07: Das ist aber genau das Problem, die Einstufung.

00:11:09: Ich weiß es ja nicht, wenn ich irgendwas mache.

00:11:12: So, und dann machen sich viele Unternehmen zurzeit Sorgen.

00:11:15: Wenn sie bei jedem neuen Produkt, das sie entwickeln, erst mal, sag ich mal, ein längeres Genehmigungsverfahren durchlaufen müssen, ist das okay?

00:11:24: Darf ich das oder darf ich das nicht?

00:11:26: Und das wird ja von vielen als Bremse oder Geschwindigkeitsdrossler empfunden.

00:11:32: Wie wird das aussehen?

00:11:33: Wie wird das künftig funktionieren?

00:11:36: Das fragen sich

00:11:36: alle.

00:11:37: Absolut.

00:11:38: Und das ist keine Frage, die Sie schon künftig erst beantworten können, sondern jetzt ein letztes Mal der Werbeblock.

00:11:44: Wenn Sie auf unser KI-Service-Desk gehen, finden Sie ein automatisiertes digitalisiertes Tool, wo Sie mit einem Fragenkatalog durch Ihr Anwendungsfall durchgeleitet werden und wo Sie am Ende noch mal, wir haben das Gesetz noch nicht, darum kann es auch noch nicht verbindlich sein, aber wo Sie eine Auskunft bekommen.

00:12:02: Und anhand von, ich meine, wir hätten so vier, fünfhundert Use-Cases durchdekliniert in den letzten Monaten.

00:12:08: In der Regel kriegen Sie am Ende die Auskunft.

00:12:10: Sie sind keine Hochrisiko-KI.

00:12:12: Das heißt, es geht um Transparenz.

00:12:14: Transparenz ist keine Hürde an der Stelle.

00:12:18: Und darum können wir damit eine ganze Menge Beruhigung geben.

00:12:20: Und das tun wir schon heute.

00:12:22: Und das einmal durchzuklicken, ich habe das auch selber schon mal gemacht, ist eine Sache von fünf bis zehn Minuten.

00:12:27: Das schaffen Sie und damit sammeln Sie Erfahrung und Sicherheit.

00:12:31: Wie wird es denn?

00:12:32: aussehen, wenn das Gesetz mal da ist.

00:12:35: Also dann ist es ja nicht nur sozusagen eine Auskunft, sondern dann will ich ja klar wissen, darf ich das oder darf ich das nicht?

00:12:40: Kann ich loslegen?

00:12:41: Investiere ich Geld.

00:12:42: Also wie ist das Prozedere geplant, wenn sozusagen die ist scharf geschaltet ist?

00:12:47: Genau.

00:12:48: Das kann ich noch nicht final sagen, weil wir eben das Gesetz noch nicht kennen.

00:12:51: Aber was wir zurzeit vorschlagen und in die Diskussion bringen, auch zusammen mit den Länderbehörden und dieser Frage, Wie viel Zuständigkeit wird es bei den Ländern geben?

00:13:01: Wie viel beim Bund?

00:13:02: Es gab jetzt einen sehr interessanten Bundesratsbeschluss auf Initiative von Baden-Württemberg, das doch eher zu zentralisieren.

00:13:09: Wir müssen noch genau abgrenzen, wie wir das mit den Datenschutzbehörden hinkriegen.

00:13:12: Auch da haben wir einen Vorschlag, das möglich schlank zu machen, also eine One-Stop-Shop-Lösung.

00:13:17: Und wenn uns der Gesetzentwurf das erlauben würde, dann würden wir auch gerne eine möglichst verbindliche Auskunft erteilen.

00:13:23: Es gibt eine Analogie aus dem Steuerrecht.

00:13:25: Wenn Sie bei Finanzämtern einen Fall sozusagen einreichen, dann kriegen Sie im Vorfeld sozusagen schon verbindlich mitgeteilt, wie das steuerrechtlich zum Urteilen ist.

00:13:34: Wenn Sie sich natürlich an Ihre Ausgangsbeschreibung halten.

00:13:37: Und das könnte vielleicht eine Analogie sein.

00:13:40: Wir kriegen darauf zurzeit viel positive Rückmeldung.

00:13:43: Aber noch mal, da endet die Aufgabe der Behörde.

00:13:45: Das entscheiden die Bundesregierung, der Deutsche Bundestag.

00:13:48: Aber unser Mindset, neu Deutsch, wäre es so schlank, so pragmatisch, so sinnvoll und innovationsfördernd, umzusetzen, wie das irgendwie geht.

00:14:00: Das klingt gut.

00:14:02: Wie gehen Sie denn bei sich in der Bundesnetzagentur mit diesem ganzen Thema EUAI-Akt vor?

00:14:09: Was für Anwendungen haben Sie schon?

00:14:10: Was planen Sie und welche Rolle spielt der Akt dabei für Sie?

00:14:15: Also erstmal natürlich einer, der immer mitschwingt, weil sie als vielleicht zuständige Behörde sich natürlich auch an das Gesetz halten sollten.

00:14:23: Das ist manchmal der weiße Elefant im Raum, wenn wir jetzt schon seit einigen Monaten darüber beraten, wie setzen wir das selber ein?

00:14:29: Ich gebe Ihnen drei Beispiele, wo wir das heute schon tun, wobei man jetzt immer drüber streiten kann, wo es die Grenzen zwischen Automatisierung und KI-Anwendung.

00:14:39: Aber das eine ist natürlich, wir sind verantwortlich für die Stromnetzplanung in Deutschland.

00:14:44: Und insofern setzen wir unterstützte Tools schon länger ein, wenn es darum geht, eben verschiedene optimierte Stromtrassen zu finden.

00:14:53: nicht im Sinne einer Entscheidung.

00:14:54: Das macht natürlich am Ende ein Mensch, weil wir ja auch häufig dann uns vielleicht vor Gericht wiedersehen, wenn Anwohner Grundstückseigentümer unzufrieden sind, aber als unterstütztendes Hilfstool, um möglichst viele Variablen zu optimieren, wunderbar.

00:15:08: Oder denken Sie an das neue Genehmigungstool, was im Kontext des Wasserstoffkernnetzes vom jetzt neuen Digitalministerium mitentwickelt wird, um alle Genehmigungsverfahren in eine Hand zu haben.

00:15:20: Genehmigungen können vereinfacht und beschleunigt werden.

00:15:23: Zweitens, wir sind ja eine Behörde, die in Anführungsstrichen auch selber recht spricht.

00:15:29: Unsere Beschluss kann man treffen.

00:15:31: Festlegungen.

00:15:33: Das sind inzwischen viele, viele Tausend.

00:15:35: Die haben wir jetzt seit einiger Zeit in ein eigenes Modul eingespeist, damit wir sicher sein können, da wird nicht halluciniert.

00:15:43: Und wir sehen, dass gerade neue Kolleginnen und Kollegen das inzwischen nutzen können.

00:15:47: selber Datenbanken anhand von eigenen Daten zu füttern, zu nutzen, zu optimieren, auswerten zu lassen.

00:15:54: Das spart bei uns sehr, sehr viel Arbeit.

00:15:56: und drittens, wir haben ja sehr, sehr viele Verbraucherinnen und Verbraucheranfragen und seit einiger Zeit nutzen wir einen Chatbot, Kai.

00:16:06: Vielleicht jetzt nicht die kreativste Benennung, aber sehr, sehr effizient, wenn Sie eben wiederum KI-basierte Daten Antworten bekommen wollen, rund um Verbraucherfragen im Telekommunikations- und Energiebereich.

00:16:19: Das ist alles transparent gemacht.

00:16:21: Stichwort Vorgaben des AI-Aktes.

00:16:23: Aber das entlastet uns sehr, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist

00:16:33: vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem, ist vor allem.

00:16:37: Meine ganz konkrete Frage.

00:16:37: Dürfen Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Tools wie ChatGbt nutzen am Arbeitsplatz?

00:16:44: Das ist bei uns ambivalent, weil es auch darauf ankommt, was sie damit tun.

00:16:49: Es gibt sicherlich Kollegen und Kollegen, die nutzen das für eine Recherche, um zu irgendeinem Thema schlauer zu werden.

00:16:54: Kein Problem.

00:16:56: Die Bundessetzangentur verfügt über sehr, sehr viele Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse von Unternehmen, die wir zur Kostenprüfung haben.

00:17:04: zu Vergabeentscheidungen, Optionsentscheidungen und ähnliches heranziehen.

00:17:09: Da verbietet sich das natürlich von selbst, weil keins dieser Unternehmen diese Daten eben irgendwo wiederfinden möchte, wo es einfach nicht hingehört.

00:17:18: Das heißt, wenn sie eine Behörde sind, die mit vielen Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen unterwegs sind, dann gibt es Grenzen.

00:17:23: Die Bundesregierung arbeitet an einem eigenen Tool, bekannt unter Namen Kippitz.

00:17:28: Da haben wir uns jetzt sehr, sehr weit vorne in die Schlange gestellt, weil wir das sehr, sehr gerne anwenden würden, auch weil es dann bestimmte Sicherheitskategorien erfüllen würde.

00:17:37: Das muss man nicht selber erfinden und das kann man nutzen.

00:17:40: Und sobald das etabliert ist, die Dezenzen haben wir schon.

00:17:44: Wir müssen noch ein paar Voraussetzungen erfüllen.

00:17:46: Ich hoffe, dass wir das ab nächstes Jahr einsetzen können.

00:17:48: Dann können wir noch mehr tun damit.

00:17:50: Aber ja, ich glaube, wir sind eine digital-affine Behörde.

00:17:54: Und bei der Fülle unserer Aufgaben brauchen wir das auch.

00:17:58: Spannend.

00:17:59: Vielleicht erlauben Sie mir noch eine kurze Nachfrage, mal so ganz Down to Earth, wie man so sagt, also eine Mitarbeiterin, Mitarbeiter möchte einen Text schreiben, für sie beispielsweise etwas Längeres vorbereiten.

00:18:11: Da bietet sich ja die Nutzung von solchen Sprachmodellen wie Chatchapity, Gemini an oder sie haben Teams-Meeting und lassen sich das entsprechend aufzeichnen.

00:18:20: Wird das gemacht, dürfen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das?

00:18:25: Ist es wieder die gleiche Antwort?

00:18:26: Es kommt auf den Sachverhalt an.

00:18:28: Also, wir regeln zum Beispiel die Vergabe von Offshore Wind Auktion.

00:18:36: Das ist ein super heikles Thema.

00:18:39: Da geht es meistens um dreistellige Millionen, wenn ich Milliarden beträge, und um Daten, die sehr viel über die Geschäftsmodelle aussagen.

00:18:50: Da muss man schlicht sagen, nein.

00:18:52: Also in solchen Bereichen wäre natürlich solche Tools hilfreich, geht nicht.

00:18:58: Aber natürlich gibt es irgendwo Festreden, die jemand aus der Bundesnetzagentur hält, um das Unternehmen XYZ zum hundertjährigen Geburtstag zu lobhuteln.

00:19:08: Mit Verlaub, da wird kein Geheimnis verraten, sondern da wird in warmen Worten die Errungenschaft in der Branche gelobt.

00:19:16: Da wird natürlich sowas eher zur Anwendung kommen.

00:19:20: Ich habe eben kurz erwähnt, dass wir sehr, sehr viele eigene Festlegungen getroffen haben.

00:19:24: Das sind Tausende von Seiten Papier, wenn wir sie ausdrucken würden.

00:19:28: Für sowas werden eben jetzt schon solche KI-Module genutzt, aber das ist eben ein eigenes System.

00:19:34: Es ist nur gefüttert mit unseren Daten.

00:19:37: Es ist spezielle Sicherheitsbedingungen unterlegen.

00:19:40: Und sowas nutzt man zum Beispiel natürlich zur eigenen Vorbereitung an der Stelle.

00:19:44: Also solange der Sicherheitsstandard gewährleistet ist, solange der Anwendungsbereich dafür akzeptabel ist, wird das natürlich bei uns auch genutzt.

00:19:54: Schauen wir mal auf die internationale Perspektive.

00:19:57: Wenn man sich international anschaut, wie KI reguliert wird oder auch nicht, dann hat man das Gefühl, die Amerikaner regulieren es sehr wenig.

00:20:06: Und auf Bundestadenebene schon, aber sozusagen auf Landesebene eher wenig, zumindest bei der jetzigen Besetzung im Weißen Haus, die Chinesen fahren sowieso einen ganz anderen Ansatz.

00:20:20: Wie würden Sie sozusagen dieses Regulierungs- Gleichgewicht oder auch Ungleichgewicht beschreiben.

00:20:26: Ist das ein Vorteil für die Unternehmen in Deutschland oder in Europa oder ist es eher ein Nachteil?

00:20:33: Da wird ja sehr intensiv darüber diskutiert und das hält sich so ein bisschen die Waage.

00:20:37: Die eine sagen, ja, wir haben jetzt, wir wissen genau, wir kennen den Rahmen.

00:20:41: Es ist zwar kompliziert, aber wir kennen ihn jetzt.

00:20:44: Aber wir haben eine Rechtsgrundlage.

00:20:45: und die anderen sagen, oh Gott, oh Gott, bis ich diesen Rahmen verstanden habe und der sich auch sozusagen an neue Entwicklungen anpasst, weil das ist ja das Thema, das die KI nicht... stehen bleibt, sondern gefühlt jeden Tag einen Sprung macht.

00:20:57: Wie kann ich in diesem Rahmen denn tatsächlich schnell agieren?

00:21:00: Und das ist ja das Entscheidende in diesem Markt.

00:21:02: Also wie würden Sie das Regulierungsgleichgewicht beschreiben?

00:21:05: Also erstmal das Gleichgewicht hat sozusagen immer mal eine Schieflage, weil Sie haben zurecht gesagt, die Philosophie in den USA ist traditionell eine sehr, sehr freiheitsorientierte, aber mit Kalifornien gibt es eben einen wichtigen Player, der jetzt auch gerade jüngst, wenn man so will, mal ein eigenes Eckpfeiler.

00:21:22: eingekrampt hat in diese Diskussion.

00:21:25: Also insofern es ist dann auch manchmal ein wenig kompliziert und auch in China haben sie inzwischen eine starke Bürgerschaft, wo es trotz eines sehr sehr autoritären Regimes durchaus auch da Fragen nach Datenschutz gibt und wie man sozusagen auch mit den eigenen Betriebsgeheimnissen Urheberrechtsmöglichkeiten umgeht.

00:21:46: Also ich will nur sagen, es ist, wenn man sich konkret mit den Kollegen und Kollegen in den Behörden oder in den Anwendungsfreien unterhält, dann manchmal ein wenig differenzierter.

00:21:54: Aber trotzdem, Sie haben einen Punkt und ich würde an der Stelle antworten, Das ist zumindest das Bestreben der Bundesnetzagentur und ich glaube auch der Kolleginnen und Kollegen in den anderen sechsundzwanzig Staaten gibt, die sich ja auch regelmäßig treffen und mit der EU-Kommission austauschen, die europäischen Regelungen zu einem Wettbewerbsvorteil zu entwickeln.

00:22:15: Ich will nicht sagen, dass das heute schon gegeben ist.

00:22:17: Das wäre, glaube ich, zu viel.

00:22:19: Aber unser Bestreben muss sein, es so transparent darüber zu informieren, so anwendungsorientiert zu machen, dass die Förderung vertrauenswürdiger KI als Wettbewerbsvorteil von Kundinnen und Kunden wahrgenommen wird und vielleicht auch von Unternehmen.

00:22:35: Sie sehen bei mir keine rosa-roten Wolken.

00:22:37: Ich bin bei dieser Diskussion alles andere als irgendwie naiv oder gut, glaube ich, unterwegs.

00:22:42: Aber das muss unser Anspruch sein, um dann im globalen Wettbewerb damit eben auch gut bestehen zu können.

00:22:48: und nochmal nicht alle Ängste, die es gibt, die mir auch begegnet werden, sind tatsächlich substantiiert.

00:22:56: Und jetzt Bei allem Respekt vor den Erfahrungen mit den Datenschutzgrundverordnungen, was sicherlich eine schwierige Erfahrung war für viele, das lag auch daran, dass es Geschäftsmodelle gab, die eben auf Verunsicherung basiert haben.

00:23:09: Und dem muss man entgegenwirken.

00:23:10: Das kann man nur durch Aufklärung tun und natürlich auch durch eine Regulierungsbehördentätigkeit, die nicht Angst macht, sondern die unterstützt.

00:23:20: Als einen Effekt der Datenschutz-Grundverordnung gesehen, dass die großen Unternehmen davon eher profitiert haben, weil sie die Kapazitäten haben, das wegzuatmen und die kleinen und mittleren darunter bis heute leiden.

00:23:34: Das heißt im Endeffekt sozusagen eine Verschiebung der Wettbewerbsvorteile nach oben.

00:23:38: Das kann ja nicht gewünscht sein, vor allen Dingen nicht bei der deutschen mittelschindlichen Wirtschaftsstruktur, dass wir sozusagen die großen noch besser machen und die kleinen und mittleren darunter leiden.

00:23:49: fürchten Sie sowas Ähnliches auch beim EUEI-Akt?

00:23:52: und wenn ja, wie wollen Sie es verhindern?

00:23:55: Genau, also die Zahlen gibt es ja ein verschiedensten Umfragen, wir haben auch eine Umfrage gemacht, wir haben letztes Jahr ungefähr achthundert daneben befragt, nutzt ihr schon KI, würdet ihr es nutzen?

00:24:08: und wenn ja, wo sind auch die Hemdisse, wenn das noch nicht der Fall wäre?

00:24:11: und ganz simpel gesagt ein Drittel nutzt es, ein Drittes Willes nutzen und ein letztes Drittel sieht das eher nicht so für sich.

00:24:18: und Da sehen wir natürlich genau die Unterschiede, die Sie gerade genannt haben, sobald man die Zahlen reingeht.

00:24:24: Im kleineren im KMU-Bereich sehen wir mehr Luft nach oben.

00:24:28: Also es ist nicht nur eine subjektive Wahrnehmung, wir können so ein Bild auch empirisch sozusagen untermauern.

00:24:35: Und daraus wird umgekehrt ein Schuh, gerade von unseren Unterstützungsangeboten zu sagen, große Justizriate können das alleine.

00:24:45: Die Informationsangebote der Behörden müssen sich eben auch an den Start abrichten.

00:24:50: Und der ist nicht Jurist, sondern der ist Techniker oder Informatikerin.

00:24:56: Oder es eben ein KMU, was sagt, ich investiere jetzt mehr in Innovation und Vertrieb als in die Juristische Abteilung bei uns.

00:25:05: Sie finden bei unseren Beratungsangeboten sowohl schriftlich, wie eben in den Tools, wo Sie sich durchklicken können, um Ihren Use Case zu analysieren, ganz bewusst eine Ansprache derjenigen, die nicht eine Zehnköpfe juristische Abteilung und Interpret haben.

00:25:21: Das ist das, was wir tun können.

00:25:23: Und ich will noch mal kurz in Lanze brechen, weil Sie Frau Sinemus vorhin erwähnten, mit realen Laboren.

00:25:28: haben wir, glaube ich, noch mal einen Ansatz, der ja sehr dezidiert zur Innovationsförderung in AI niedergeschlagen ist, wo wir jetzt schon mit der Kollegin Speichdriemschneider, den hessischen Kollegen und Kollegen mal ausprobieren, wie könnte sowas eigentlich funktionieren?

00:25:42: Und ich glaube, dass es dabei nicht bleiben sollte.

00:25:44: Ich kann mir sehr, sehr gut vorstellen, dass am Ende in Deutschland mehrere Alabore gibt.

00:25:49: die vielleicht sektoral organisiert sind, wo wir einmal rund um Medizintechnikprodukte, dann einmal vielleicht um logistische Anwendungen und und und Erfahrungen sammeln.

00:26:00: Und meine Hoffnung wäre schon, dass das gerade auch kleinere Unternehmen sind, die dieses nutzen können, um dann ein Stück weit unterstützt und begleitet, ihre Erfahrungen zu sammeln und nicht in irgendwelchen Rechtsgudachten ersticken.

00:26:13: Haben Sie denn die kleinen und mittleren, weil das ist in der Tat so, dass die großen brechen im Moment sozusagen gehen voran mit Geschwindigkeit, weil sie das sehen, kleiner und mittler tun sich echt schweren Fallen zurück.

00:26:24: Haben Sie denn in Ihrer Umfrage gesehen, dass das auf rechtliche Unsicherheit zurückzuführen ist?

00:26:29: oder sieht man vielleicht die ökonomischen Anwendungsfälle nicht so?

00:26:32: Was wir immer wieder erleben, ist einfach eine große Unsicherheit.

00:26:36: Darf ich das auch auf einem Mitarbeiterenebene?

00:26:40: Darf ich das überhaupt benutzen?

00:26:41: Es ist so eine wahnsinnige Unsicherheit im Markt an allen Ecken, dass man erst mal die Juristen fragt und dann dauert es lange und es kostet viel Geld.

00:26:49: und dann ist sozusagen ganz oft die Entscheidung bei kleinen Mitteln unternehmen.

00:26:54: zu komplex, wir lassen's.

00:26:57: Und Juristen machen manchmal auch gezielt Angst, ne?

00:27:00: Atomotor passt ihr immer gut auf, ne?

00:27:03: Ist ihr Geschäftsmodell.

00:27:05: Wunderbar, dass Sie das jetzt so gesagt haben, darum muss das nicht über meine Lücken kommen.

00:27:10: Aber diese Verbutung oder die Angst vor so etwas ist ja mit Händen zu greifen.

00:27:15: Daum zu Ihrer ersten Frage, ja, als wir abgefragt haben, was ist denn mit dem Drittel, was es noch nicht tut oder den zwei Drittel, die es noch nicht getan haben.

00:27:26: Da gab es immer drei Argumente, die mehr oder weniger das gleiche aussagen.

00:27:31: Es war mangelnde Zeit.

00:27:32: Es sind fehlende Fachkräfte, Experten oder eben die Rechtsunsicherheit.

00:27:37: Und das ist alles in Prinzip eine Beschreibung für das gleiche Problem.

00:27:41: Ich habe nicht die Person, die mich da sozusagen klar durchsteuern kann an der Stelle.

00:27:47: Noch mal, das können wir nicht ersetzen, weil eine Behörde ist eben nicht für die Rechtsberatung da, aber mit unseren Tools, die ich, wie gesagt, gerne noch ein weiteres Mal beschreibe, mit klaren Handlungsleitfäden, wo die Behörde, wie gesagt, jetzt schon, bevor überhaupt das Gesetz verabschiedet ist, die Unsicherheit rausnehmen will und möglichst viel Sicherheit reingeben möchte, mit Reallaboren, mit eben so einem Tool, wo ich mein Use Case, mein Geschäftsmodell mal überprüfen lassen kann.

00:28:17: Das sind alle Schritte, die kann jeder nutzen.

00:28:19: Das ein Personen Start-up, das zehn Personen, kleine KMU, aber auch größere Unternehmen, die vielleicht aus einer ganz anderen Branche kommen.

00:28:28: Die waren irgendwie bisher rund um technische Daten da im Mobilitätsbereich.

00:28:34: Die haben sich nicht mit KI beschäftigt, aber sie würden das gerne.

00:28:38: denen möchte die Bundesnetzangentur eine niedrigschwellige, verständliche Orientierung geben.

00:28:45: Und natürlich kann der Gesetzgeber auch noch mehr tun.

00:28:47: Wir könnten zusammen mit IHK'en, mit Handwerkskammern, mit Landwirtschaftlichen und sonstigen Bonschenverbänden unterwegs sein in Deutschland, um das zu erklären, um Lust auf Innovation mit KI zu machen.

00:29:00: Da sind wir ein bisschen in der Ressourcenfrage.

00:29:02: Darum lehne ich mich da noch nicht so weit aus dem Fenster, weil wir Schicht noch nicht wissen, was möglich ist.

00:29:06: Aber unser Bestreben ist vertrauenswürdige KI in Deutschland zu etablieren, zu einem Erfolgsmodell zu machen.

00:29:13: Das ist der Geist, mit dem die Bundesnetzagentur beim Thema künstliche Intelligenz unterwegs ist.

00:29:19: Ich bin gerade beim Thema KI, bin ich grundsätzlich totaler Technologie Optimist, muss ich sagen, aber es gibt natürlich auch Schattenseiten und ich will mal eine ansprechen und das ist das Thema Cyber-Sicherheit.

00:29:30: So dachte ich, sie können KI nutzen, um Cyber-Attacken zu automatisieren, zu fahren.

00:29:36: Sie können auf der anderen Seite KI auch nutzen, um die entsprechend abzuwehren.

00:29:41: Wie sehen Sie denn dieses Thema?

00:29:43: Wie beschäftigen Sie sich damit, wenn es an die kritischen Infrastrukturen geht, wie die Energienetze beispielsweise?

00:29:51: Da sprechen Sie einen interessanten Punkt an, weil zum einen sind natürlich die Netzbetreiber für die großen Stromnetze in Deutschland erst mal unmittelbar verantwortlich und wir sehen, dass die natürlich genau zur Früherkennung schon KI-Tools mit einsetzen und das ist auch erst mal sinnvoll.

00:30:11: Und wir beschäftigen uns natürlich dann damit, welche Erkenntnisse ziehen die daraus, wie zuverlässig sind die.

00:30:16: Und dann sind wir in der Kritis Diskussion, die Sie gerade erwähnt haben.

00:30:19: Das ist das eine.

00:30:20: Das zweite ist natürlich einfach auch viel darüber zu reden, welche Risiken unterwegs sein können.

00:30:26: Der alte Verbraucherschützer in mir kennt ohne Ende Anwendungen von Pishing-Attacken bis hin zu sonstigen Maßnahmen.

00:30:33: Und man muss darüber reden, so wie man früher vielleicht in Verkehrserziehung investiert hat als Man Kinder sozusagen erst mal auf die Straße gelassen hat, sind sie heute eben digital unterwegs.

00:30:44: Und das betrifft nicht nur Kinder, es betrifft meine Eltern, es betrifft angestellte Unternehmen und man muss über sowas reden.

00:30:51: Und darum gibt es für uns zwei, sagen wir premium Partner, das eine sind wie gesagt die Kollegen im Datenschutz und das andere sind die Kolleginnen und Kollegen im BSI.

00:31:00: und die natürlich noch mehr Expertise im Cyber Security Bereich haben als die Bundesnetzangentur, aber das zusammenzudenken, deutlich zu machen, dass hier Behörden Hand in Hand arbeiten, dass nicht Unternehmen von Pontius Sepilatus laufen müssen, sondern wir uns untereinander abstimmen.

00:31:17: Das ist ein klein bisschen der Vorteil in Bonn.

00:31:19: Wir sitzen hier alle wenige Kilometer voneinander entfernt, reden viel miteinander und sorgen dafür, dass wir möglichst alle Informationen aus einer Hand an die Behörden geben.

00:31:30: Das ist eben auch die koordinierende Rolle, die im Gesetzesentwurf für die Bundesratsadventur vorgesehen ist.

00:31:38: Wenn wir mal ein bisschen vorausdenken.

00:31:40: KI entwickelt sich sehr dynamisch.

00:31:42: Das wissen wir alle, dass es ja nie stehen bleibt.

00:31:46: Und glauben Sie denn, dass das für jetzt sozusagen ein Gesetzesrahmen haben, wie der AI-Act und Data-Act, dass das ausreichend ist, auch die Entwicklungen abzugreifen?

00:31:57: Weil das ist ja als Rahmen vorgegeben.

00:31:58: Das regelt ja nicht einzelne Technologien, sondern als Rahmen vorgegeben.

00:32:03: Reicht das aus?

00:32:04: Und die zweite Frage, die sich anschließend anschließt, wie sieht denn in in drei Jahren, in fünf Jahren, wie auch immer, können Sie sich aussuchen, sozusagen der Genehmigungsprozess für sowas aus.

00:32:15: Kann ich dann hingehen, ich schick als Unternehmen meinen Use Case, beschreibe ihn, schicke ihn an die Bundesnetzagentur und er ist, äh, dreißig Sekunden später genehmigt oder abgelehnt wieder da?

00:32:26: Also, das waren jetzt drei Fragen auf einmal.

00:32:29: Erst mal, ich glaube, dass die EU-Kommissionen, ja, wahnsinnig fleißig waren in den letzten Jahren, Datenschutzgrundverordnung, Digital Market Act, Digital Service Act, AI Act, Data Act, Data Governance Act, jetzt die Sicherheitspakete.

00:32:48: Also, auch meinen Bestreben wäre jetzt erstmal nicht nach noch mehr zu rufen, sondern vielleicht noch mal ein bisschen jetzt erstmal die Umsetzung zu investieren und dann auch irgendwann noch über Konsistenz zu reden.

00:33:01: Und vielleicht fällt uns sogar das ein oder andere ein, was sogar noch mal ein Numero einfacher ginge.

00:33:05: Also das wäre meine erste Antwort.

00:33:08: Meine zweite Antwort, wo müssten wir in drei bis fünf Jahren stehen?

00:33:12: Also darin, dass wir einen Ruf in Deutschland hätten, Dinge zu ermöglichen.

00:33:18: Und natürlich wäre es mein Anspruch, für meine Behörde zu sagen, die Bundesnetzagentur müsste rund um den Data-Akt und den AI-Akt sozusagen den Ruf eines ermöglichter, eines Enablers haben, wo man sich in guten Gewissens hinwenden kann, wo man die Unterstützung bekommt, um das eben nachher auch sozusagen marktreif nach vorne zu bringen.

00:33:39: und all die Tools oder Ansätze habe ich vorhin schon einmal beschrieben, die wir dazu jetzt schon entwickeln an der Stelle.

00:33:46: Und ja, Ich würde mir vorstellen, dass wir möglichst automatisiert unterwegs sind und ich glaube, dass zumindest für achtzig Prozent aller Use-Cases man vielleicht sogar ein automatisiertes Verfahren hinkriegt.

00:33:57: und wenn der Gesetzgeber das mitmacht, dann würde ich mir sogar was ähnliches wünschen, was wie gesagt im Finanzbereich, im Steuerbereich denkbar ist, mit verbindlichen Auskünften, die ich dann bei meinem Investor bei meinem CEO, bei meinen Eigentümern vorzeigen kann nach dem Motto, ich habe diese Geschäftsidee schon mal im Vorfeld geprüft.

00:34:17: Und wenn wir uns daran halten, so wie wir das sozusagen beschrieben haben, dann weiß ich jetzt schon, es ist AI Act konform an der Stelle.

00:34:23: Es gibt immer noch zwanzig Prozent, wo das natürlich nicht geht, weil der Fall so speziell ist.

00:34:28: Ich bin im Gesundheitsbereich.

00:34:30: Ich bin im Bereich von Zugang zu Lebenschancen, Bewerbungsverfahren.

00:34:34: Ich bin im militärischen Bereich unterwegs.

00:34:37: Da werden wir das nicht versprechen können.

00:34:39: Das werden komplexe Fälle sein.

00:34:41: Aber das gab es auch in der Analogenwelt nicht.

00:34:43: Wenn Sie in der Analogenwelt ein Medizinprodukt entwickelt haben, eine Arzneimittel, dann hat das auch nicht innerhalb von dreißig Sekunden geklappt.

00:34:51: Und darum finde ich das in Ordnung zu sagen, für bestimmte Anwendungsbereiche, die so gravierende Konsequenzen haben, da kann das auch sorgfältig geprüft werden.

00:35:02: Aber ich glaube, die Erfahrung wird sein.

00:35:03: Achtzig, zwanzig Regeln im Leben.

00:35:05: Wenn wir das für Achtzig Prozent schnell und schlank hinkriegen, dann wäre ich damit schon sehr, sehr zufrieden und das wäre für den Innovationsgeist und das Vertrauen der verbrauchenden Vertraucher.

00:35:16: Ich glaube, da wäre schon sehr, sehr viel gewonnen.

00:35:19: Nun wird man Sie ja nicht daran messen, dass Sie das in fünf Jahren erreicht haben, sondern im nächsten Jahr spätestens, weil ist ja jetzt los geht und werde ich sozusagen in jemanden fünf Jahre warten.

00:35:30: Wie schnell schaffen Sie die Achtzigzwanzigregel?

00:35:35: Die Frage gebe ich zurück.

00:35:37: Wenn das Gesetz da ist, versuche ich Ihnen darauf eine Antwort zu geben.

00:35:41: Ich kann nur ein letztes Mal sagen, meine Behörde hat nicht auf das Gesetz gewartet.

00:35:46: Wir sind in Vorleistung gegangen, wir sind auf Reisen gegangen, wir haben mit den Akteuren, den Menschen, den Innovatoren geredet.

00:35:52: Wir haben deren Wünsche aufgenommen, wir schaffen jetzt schon Transparenz auf der Homepage.

00:35:57: Wir haben die Möglichkeit, Use Cases bei uns durchzuklicken und die erste Einschätzung zu bekommen.

00:36:02: Also, wir sind niemand, der die Hände sozusagen unter den Schoß legt und mal abwartet.

00:36:07: Aber ohne ein Gesetz ist eine Behörde limitiert.

00:36:10: Das ist jetzt das Privileg des Deutschen Bundestages, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu definieren.

00:36:15: Gut, dann fragen wir noch mal nach, wenn das Gesetz da ist.

00:36:18: Herr Müller, herzlichen Dank.

00:36:20: Herzlichen Dank für das spannende Gespräch.

00:36:23: Ich glaube, das ist ein Thema, das uns alle in der KI-Wirtschaft brennend interessiert.

00:36:29: Wie kriegen wir die Regulierung hin?

00:36:30: Wie können wir schnell sein?

00:36:32: Wie können wir trotzdem safe sein?

00:36:34: Das sind die Themen, glaube ich, die uns in den nächsten Jahren sehr intensiv beschäftigen werden.

00:36:38: Vielen Dank für Ihren ersten Aufschlag.

00:36:40: Wir kommen bestimmt immer auf Sie zurück.

00:36:42: Peter Buchsmann und ich, wir melden uns Anfang Dezember wieder mit einem neuen spannenden Thema rund um die künstliche Intelligenz.

00:36:47: Vielen Dank und bis dahin.

Über diesen Podcast

Im Podcast "Künstliche Intelligenz" sprechen Peter Buxmann und Holger Schmidt mit Gästen über Einsatzfelder der künstlichen Intelligenz in Unternehmen und die Entwicklung neuer datengetriebener Geschäftsmodelle. Peter Buxmann und Holger Schmidt erforschen am Fachgebiet Wirtschaftsinformatik der Technischen Universität Darmstadt die Potenziale der künstlichen Intelligenz und deren Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeit.

von und mit Frankfurter Allgemeine Zeitung

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