Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz

Der Podcast über Künstliche Intelligenz

Weniger Daten bringen oft mehr Erfolg

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Projekte mit Künstlicher Intelligenz scheitern häufig – und haben der Technologie den Ruf eingebracht, in der Theorie zwar überzeugend, in der Praxis aber schwer anwendbar zu sein. Zu Unrecht, findet Holger Mai vom Beratungsunternehmen Accenture, der die Ursache für gescheiterte Projekte meist in der falschen Herangehensweise der Manager sieht. „Natürlich gibt es auch mal Schwierigkeiten in der Technik, aber das ist der kleinere Teil. Das Problem liegt meist im Management“, berichtet Mai im FAZ-Podcast „Künstliche Intelligenz“.

Das Problem beginne schon mit der Auswahl der Daten: „In einem Fall hatte das Management die Anforderung gestellt, 5000 Datenquellen einzubeziehen. Das war nicht zu schaffen. Dabei ließen sich 80 Prozent des Wertes schon mit 100 Datenquellen erreichen“, erzählt Mai. „Wir machen KI zu kompliziert. Das Muster ist immer wieder zu beobachten“.

Ein weiterer Fehler liege in der mangelnden Skalierbarkeit: Selbst wenn das Pilotprojekt funktioniert habe, straucheln viele Unternehmen, wenn die Technik im Unternehmen ausgerollt werden soll. Oft mache das Management den Fehler, diese Skalierung nicht von Anfang an mitzudenken.

Ebenfalls ein beliebter Fehler: Die „Besitzer“ der Daten-Silos in den Unternehmen seien oft nicht bereit, ihre Daten für KI-Anwendungen zur Verfügung zu stellen. Auch hier sei das Management gefordert, klare Leitlinien zu definieren, damit die besten verfügbaren Daten zum Einsatz kommen.

Wer die Anfängerfehler einmal überwunden habe, könne mit der KI aber die Wettbewerbsfähigkeit seines Unternehmens spürbar steigern. Zum Beispiel Verbrauchertrends oder Krisen früher erkennen oder Betrugsversuche automatisch zu vereiteln.

Die Folge ist Teil unseres Podcasts „Künstliche Intelligenz“. Er geht den Fragen nach, was KI kann, wo sie angewendet wird, was sie bereits verändert hat und welchen Beitrag sie in der Zukunft leisten kann. Für den Podcast hat die F.A.Z. mit Peter Buxmann und Holger Schmidt zwei ausgewiesene KI-Experten an Bord geholt: Beide erforschen und lehren die Potenziale der KI und deren Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeit an der Technischen Universität Darmstadt. Peter Buxmann ist Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Anwendungen von KI, der digitalen Transformation sowie datenbasierten Geschäftsmodellen. Sein Podcast-Partner Holger Schmidt ist Digital Economist, Speaker und Autor. Seine Kernthemen sind KI, Plattform-Ökonomie und digitale Geschäftsmodelle. Die beiden Hosts greifen in jeder Folge einen neuen Aspekt der Künstlichen Intelligenz auf, erklären Zusammenhänge und geben präzise Einordnungen. Die Folgen haben eine Länge von rund dreißig Minuten und erscheinen monatlich jeweils am ersten Montag.

Künstliche Intelligenz im Journalismus: Unterschätzter Helfer im Hintergrund

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Künstliche Intelligenz (KI) hat in den Online-Redaktionen der Medienhäuser einen festen Platz inzwischen: KI-Technologien können nicht nur vorhersagen, wie viele Personen voraussichtlich einen Artikel lesen werden, sondern auch, wie viele Abonnements und Werbeeinnahmen daraus entstehen, erzählt F.A.Z.-Herausgeber Carsten Knop in der neuesten Folge des F.A.Z.-Podcasts Künstliche Intelligenz. Die Genauigkeit der Software sei dabei verblüffend: „Bei rund der Hälfte aller Texte sagt unsere KI die tatsächlichen Conversions ganz genau oder mit nur extrem geringer Abweichung voraus. Und bei der anderen Hälfte liegt die KI tatsächlich immer noch weitgehend richtig.“

Auch bei der Suche nach aktuellen Themen hilft die KI. Eine Software des amerikanischen Unternehmens Dataminr durchforstet stetig Beiträge auf Twitter und erkennt selbständig neu aufkommende Themen, wie Covid-19 oder den Sturm auf das Kapitol. Über den Brand von Notre Dame konnte die F.A.Z. daher schon vor den Nachrichtenagenturen berichten. Mittlerweile bekomme die F.A.Z. auch für die Rhein-Main-Region maßgeschneiderte Warnungen zu Demonstrationen oder Dachstuhlbränden in der Umgebung. „Bei mir kommen die Alerts sogar auf meiner Apple Watch an“, berichtet Knop. Eingesetzt wird die KI auch für die Vorhersage möglicher Abokündigungen.

Aber nicht alle Möglichkeiten der KI-Nutzung werden ausgereizt. Auch wenn KI schon Artikel zu Sportereignissen oder Quartalsberichten von Unternehmen fehlerfrei schreiben kann, sieht Knop die Wirtschaftlichkeit solcher Textroboter bislang noch nicht. Darüber hinaus werden in dem Gespräch Themen rund um die Digitalisierung in Medienhäusern, die Zukunft von Online-Werbung sowie der Abo-Modelle und die wachsende Bedeutung der chinesischen Plattform TikTok besprochen.

Die Folge ist Teil unseres Podcasts „Künstliche Intelligenz“. Er geht den Fragen nach, was KI kann, wo sie angewendet wird, was sie bereits verändert hat und welchen Beitrag sie in der Zukunft leisten kann. Für den Podcast hat die F.A.Z. mit Peter Buxmann und Holger Schmidt zwei ausgewiesene KI-Experten an Bord geholt: Beide erforschen und lehren die Potenziale der KI und deren Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeit an der Technischen Universität Darmstadt. Peter Buxmann ist Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Anwendungen von KI, der digitalen Transformation sowie datenbasierten Geschäftsmodellen. Sein Podcast-Partner Holger Schmidt ist Digital Economist, Speaker und Autor. Seine Kernthemen sind KI, Plattform-Ökonomie und digitale Geschäftsmodelle. Die beiden Hosts greifen in jeder Folge einen neuen Aspekt der Künstlichen Intelligenz auf, erklären Zusammenhänge und geben präzise Einordnungen. Die Folgen haben eine Länge von rund dreißig Minuten und erscheinen monatlich jeweils am ersten Montag.

Wie Künstliche Intelligenz beim Klimaschutz und der Erkennung von Fake News hilft

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Künstliche Intelligenz wird beim Klimaschutz künftig eine größere Rolle spielen. Ein wichtiger Anwendungsbereich ist die E-Mobilität: Hier können KI-gestützte Batteriemanagement-Systeme helfen, nicht nur das Leben der Batterie im Auto, sondern auch deren Nutzbarkeitsdauer danach deutlich zu verlängern, erzählt Ralf Herbrich.

Der KI-Forscher wird sich nach Stationen bei den Tech-Giganten Microsoft, Facebook, Amazon künftig mit dem Einsatz der KI für Nachhaltigkeit beschäftigen. Allerdings kann KI aber auch sehr stromhungrig sein. Herbrich: „Ein Modell zu trainieren, welches von einer Sprache in eine andere übersetzt, verschlingt so viel Energie wie ein ganzer Flug von New York nach San Francisco.“ KI-Technologien könnten weit energiesparender werden: „Unser Gehirn macht es ja vor – und vollbringt mit unter 20 Watt pro Tag unheimliche Leistungen.“

Herbrich sieht große Chancen für Deutschland und Europa, auf dem Gebiet Künstliche Intelligenz und Klimaschutz künftig einen Wettbewerbsvorteil aufzubauen. „Die Notwendigkeit ist gesellschaftlich offensichtlich, die Expertise ist bei uns, und man sieht ja auch die ersten Investments gehen in die Richtung. Ich bin da sehr optimistisch.“ Neben Nachhaltigkeit erzählt Herbrich im Podcast zudem von seinen vielfältigen Erfahrungen, die er insbesondere bei den US-amerikanischen Technologie-Giganten gesammelt hat. Ein Beispiel ist die Erkennung von Fake News und Bots in sozialen Netzwerken. KI-Lösungen können durchaus dabei helfen, aus allen Inhalten die 2 bis 5 Prozent der problematischen Posts herauszufiltern, ersetzen bislang aber „nicht die Geschichts- und Weltkenntnis von echten Menschen“.

Die Folge ist Teil unseres Podcasts „Künstliche Intelligenz“. Er geht den Fragen nach, was KI kann, wo sie angewendet wird, was sie bereits verändert hat und welchen Beitrag sie in der Zukunft leisten kann. Für den Podcast hat die F.A.Z. mit Peter Buxmann und Holger Schmidt zwei ausgewiesene KI-Experten an Bord geholt: Beide erforschen und lehren die Potenziale der KI und deren Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeit an der Technischen Universität Darmstadt. Peter Buxmann ist Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik
und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Anwendungen von KI, der digitalen
Transformation sowie datenbasierten Geschäftsmodellen. Sein Podcast-Partner Holger Schmidt ist Digital Economist, Speaker und Autor. Seine Kernthemen sind KI, Plattform-Ökonomie und digitale Geschäftsmodelle. Die beiden Hosts greifen in jeder Folge einen neuen Aspekt der Künstlichen Intelligenz auf, erklären Zusammenhänge und geben präzise Einordnungen. Die Folgen haben eine Länge von rund dreißig Minuten und erscheinen monatlich jeweils am ersten Montag.

Künstliche Intelligenz verändert die Unternehmenssoftware der Zukunft

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Auch für Softwareanbieter werden intelligente Algorithmen immer mehr zu einem Wettbewerbsfaktor. „Künstliche Intelligenz bzw. Maschinelles Lernen werden Bestandteil der nächsten Generation von Unternehmenssoftware“, so Dirk Martin, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Serviceware SE.

Der börsennotierte Softwarehersteller aus Idstein ist auf Standardlösungen für das Servicegeschäft in Unternehmen spezialisiert. Um zukünftig Künstliche Intelligenz in ihre Softwareprodukte einzubauen, hat das mittelständische Softwarehaus ein eigenes KI-Lab in Darmstadt gegründet. Martin sieht Potenziale insbesondere in der Automatisierung von Geschäftsprozessen, aber auch in besseren Prognosen für unterschiedliche Anwendungsbereiche. „Künstliche Intelligenz ist immer dann interessant, wenn es viele Einflussfaktoren gibt, die Menschen in einer manuellen Modellierung nicht mehr berücksichtigen können“, sagt Adrian Engelbrecht, der das KI-Lab leitet. KI könne die Energieverbräuche bei einem Energieversorger beispielsweise besser vorhersagen als ein Mensch, da die Maschine viel mehr Einflussfaktoren wie das Wirtschaftswachstum oder das Wetter berücksichtigen könne. Nur dann sei es möglich, die Prognosen sehr präzise aufzuschlüsseln, zum Beispiel für einzelne Regionen. Ähnliche Erfahrungen gibt es im Finanzsektor. Menschen scheitern an der Aufgabe einer präzisen Prognose, ebenso hätten Excel-Anwendungen ihre Grenzen.

Die Folge ist Teil unseres Podcasts „Künstliche Intelligenz“. Er geht den Fragen nach, was KI kann, wo sie angewendet wird, was sie bereits verändert hat und welchen Beitrag sie in der Zukunft leisten kann. Für den Podcast hat die F.A.Z. mit Peter Buxmann und Holger Schmidt zwei ausgewiesene KI-Experten an Bord geholt: Beide erforschen und lehren die Potenziale der KI und deren Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeit an der Technischen Universität Darmstadt. Peter Buxmann ist Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Anwendungen von KI, der digitalen Transformation sowie datenbasierten Geschäftsmodellen. Sein Podcast-Partner Holger Schmidt ist Digital Economist, Speaker und Autor. Seine Kernthemen sind KI, Plattform-Ökonomie und digitale Geschäftsmodelle. Die beiden Hosts greifen in jeder Folge einen neuen Aspekt der Künstlichen Intelligenz auf, erklären Zusammenhänge und geben präzise Einordnungen. Die Folgen haben eine Länge von rund dreißig Minuten und erscheinen monatlich jeweils am ersten Montag.

Mit Künstlicher Intelligenz zum optimalen Laufschuh

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Für Wolf Matthias Mang gehört Künstliche Intelligenz zum Alltagsgeschäft – von der Optimierung von Laufschuhen und Helmen für die Profis der National Football League bis zur vorausschauenden Wartung von Schutzabdeckungen für Werkzeugmaschinen. „Wir betreiben an unseren Standorten in Deutschland und China die vermutlich größte 3D-Druck-Flotte der Welt. Da steckt sehr viel KI drin“, sagt Mang, Geschäftsführer der Arno Arnold GmbH im hessischen Obertshausen und zudem Vorsitzender des Aufsichtsrates der OECHSLER AG, im F.A.Z.-Podcast „Künstliche Intelligenz“. Mit Hilfe der Technik wird das Design der Football-Helme individuell angepasst, um die Profisportler optimal zu schützen.

Das gleiche Prinzip – Daten vieler Sportler zu erfassen und zu verarbeiten – wird auch für die Produktion der perfekten Sohlen für Adidas-Laufschuhe eingesetzt. Für Mang ist die KI einer der Schlüssel für die Entwicklung der Industrie 4.0: „74 Prozent unserer Mitglieder sehen sehr großes Potenzial in der Künstlichen Intelligenz“. Für den Unternehmer, der auch Vorstandsvorsitzender von Hessenmetall und Präsident der Hessischen Unternehmerverbände ist, ist KI aber kein Sprint, denn bisher setzen nur 19 Prozent die KI auch produktiv ein. „Die Komplexität von Industrie 4.0 wird unterschätzt“, sagt Mang. Er findet dabei die Furcht vor einer Technik, die Jobs überflüssig macht, nicht gerechtfertigt. „Natürlich erledigt KI die Aufgaben der Menschen, aber nimmt keine Arbeitsplätze weg. 80 Prozent der Arbeitsplätze werden sich mit der Digitalisierung verändern. Entscheidend ist, dass die Menschen lernen, diese verlängerte Werkbank zu bedienen“.

Die Folge ist Teil unseres Podcasts „Künstliche Intelligenz“. Er geht den Fragen nach, was KI kann, wo sie angewendet wird, was sie schon verändert hat und welchen Beitrag sie in der Zukunft leisten kann. Für den Podcast hat die F.A.Z. mit Peter Buxmann und Holger Schmidt zwei ausgewiesene KI-Experten an Bord geholt: Beide erforschen und lehren die Potenziale der KI und deren Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeit an der Technischen Universität Darmstadt. Peter Buxmann ist Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Anwendungen von KI, der digitalen Transformation sowie datenbasierten Geschäftsmodellen. Sein Podcast-Partner Holger Schmidt ist Digital Economist, Speaker und Autor. Seine Kernthemen sind KI, Plattform-Ökonomie und digitale Geschäftsmodelle. Die beiden Hosts greifen in jeder Folge einen neuen Aspekt der Künstlichen Intelligenz auf, erklären Zusammenhänge und geben präzise Einordnungen. Die Folgen haben eine Länge von rund dreißig Minuten und erscheinen monatlich jeweils am ersten Montag.

Der digitale Analyst

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Die Analyse langer Texte mit Hilfe der künstlichen Intelligenz hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. „Inzwischen können KI-Algorithmen lange Dokumente automatisiert auslesen und verstehen“, sagt Gero Gunkel von der Zurich Versicherungsgruppe. In einem mehrjährigen Projekt haben Gunkel und sein Team einen „digitalen Analysten“ entwickelt, der künftig Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglicht, aus großen Mengen an Dokumenten wie Verträgen oder Patenten Antworten auf ihre Fragen zu finden – und das, ohne lange Vertragstexte händisch durchsuchen zu müssen. Die KI erkenne dabei auch „in einem 40 oder 50-seitigen Vertragsdokument Zusammenhänge zwischen der ersten Seite und dem dritten Anhang“. Um ein generelles Textverständnis zu bekommen, hat der Algorithmus die ganze Wikipedia-Datenbank gelesen und wurde mit Informationen aus 5000 Büchern trainiert. Einen ähnlichen Weg ist DeepL mit ihrer Datenbank Linguee gegangen.

Die Zurich Gruppe nutzt einen Ansatz, der es erlaubt, Algorithmen für verschiedene Inhalte zu verwenden - von der Analyse von Vertragstexten bis zu Sportereignissen. Die Sorge, dass die breite Verwendung solcher intelligenten Lösungen zu Massenarbeitslosigkeit unter Wissensarbeitern führen könnte, teilt Gunkel jedoch nicht. Die KI werde zwar viele Fragen beantworten können, jedoch nicht jede. Insbesondere in Bereichen wie Kreativität oder Kundenkontakt seien Menschen immer noch unschlagbar. Deshalb werde die KI zwar das Tätigkeitsprofil in vielen Berufen verändern - weg von Zusammenfassungs- und Dokumentationsaufgaben und hin zu kreativer Problemlösung.
Die Folge ist Teil unseres Podcasts „Künstliche Intelligenz“. Er geht den Fragen nach, was KI kann, wo sie angewendet wird, was sie bereits verändert hat und welchen Beitrag sie in der Zukunft leisten kann.

Für den Podcast hat die F.A.Z. mit Peter Buxmann und Holger Schmidt zwei ausgewiesene KI-Experten an Bord geholt: Beide erforschen und lehren die Potenziale der KI und deren Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeit an der Technischen Universität Darmstadt. Peter Buxmann ist Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Anwendungen von KI, der digitalen Transformation sowie datenbasierten Geschäftsmodellen. Sein Podcast-Partner Holger Schmidt ist Digital Economist, Speaker und Autor. Seine Kernthemen sind KI, Plattform-Ökonomie und digitale Geschäftsmodelle.
Die beiden Hosts greifen in jeder Folge einen neuen Aspekt der Künstlichen Intelligenz auf, erklären Zusammenhänge und geben präzise Einordnungen. Die Folgen haben eine Länge von rund dreißig Minuten und erscheinen monatlich jeweils am ersten Montag.

Dem Mittelstand droht der digitale Darwinismus

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„In Berlin haben wir 33.000 Heizungskeller miteinander vernetzt. Nun wissen wir, wohin die Energie fließt und können dem Energieproduzenten einen Algorithmus liefern, wie er sein Kraftwerk optimal betreibt.“ Für Andreas Widl, den Vorstandsvorsitzenden des Ventilproduzenten Samson, bietet die Digitalisierung nicht nur Ansatzpunkte für effizientere Prozesse, sondern auch für neue Geschäftsmodelle. Ein weiteres Beispiel sei ein intelligenter Prozessknoten, der ein Ventil mit zusätzlicher Sensorik vereint. Künstliche Intelligenz könne auf diese Weise in Predictive-Maintenance-Diensten genutzt werden, um aus Umgebungsgeräuschen während der Fertigung zu erkennen, wann ein Ventil oder eine Maschine ausfallen wird. In Zukunft könnten Künstliche Intelligenzen die Menschen nicht nur auf Abweichungen hinweisen, sondern auch die Ursache in einem digitalen Abbild der Anlage, dem digitalen Zwilling, aufführen.

Eine Milliarde unfallfreie Kilometer – mindestens

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Bis die Menschen autonom auf Level 3 fahren, also die Verantwortung auf Fahrzeug und Hersteller übergeht, wird es nicht mehr lange dauern. „Wir sind mitten in der Serienentwicklung“, berichtet Dr. Nicolai Martin, Leiter des Bereichs Vollautomatisiertes Fahren und Fahrerassistenz bei der BMW Group, in der neuesten Folge des FAZ-Podcasts Künstliche Intelligenz. Die Fortschritte in den vergangenen Jahren sind vor allem auf die Verfügbarkeit und neuen Analysemöglichkeiten von Daten zurückzuführen. „500 Millionen gefahrene Kundenkilometer können wir auswerten, um die Funktionen des autonomen Fahrens zu verbessern", erläutert Martin. Aber es kommen nicht nur Algorithmen der Künstlichen Intelligenz oder Maschinellen Lernens zum Einsatz. Vielmehr werden auch klassische Regelsysteme genutzt, um das autonome Fahren sicherer zu machen. „Der weltweit durchschnittliche Fahrer erzeugt alle 700 Millionen Kilometer einen Verkehrsunfall mit Todesfolge. Unser System muss nachweisen, bevor wir es dem Kunden anbieten, dass es deutlich sicherer ist und damit mindestens eine Milliarde Kilometer mit aktiver Funktion ohne einen Unfall mit schwerer Folge hinter sich bringt“, so Martin im FAZ-Podcast.

Bevor aber Autos voll autonom fahren werden, werden andere Anwendungsfälle schneller serienreif sein: „Da gehören zum Beispiel Parkfunktionen und Parkverkehrssituationen dazu: Das Fahrzeug wird abgegeben und parkt sich
selbst im Parkhaus eigenständig weg. Das nennen wir Automated Valet Parking“, sagt Martin. Vor den Autos werden seiner Ansicht nach LKW autonom fahren. „Ein Fahrer wird den Truck noch bis zum Highway bringen. Dort fährt er dann autonom – so wie man einen Zug auf die Schiene setzt. 1000 oder 2000 Meilen später wird ein anderer Kollege den Truck wieder abholen und die letzten zwei Meilen zum Lager bringen. Und auch das kann man dann noch automatisieren“, sagt Martin voraus.

Die Qualität und Quantität der Daten spielt eine zentrale Rolle - auch für andere Anwendungen im Auto wie die Navigationssysteme. Hier haben Produkte wie Google Maps die Nase vorne. Die Begründung ist klar: „Dort werden ja nicht Fahrzeuge erfasst, sondern Smartphones, von denen es eben mehr gibt“, so Martin. Auf diese Weise wird nicht nur die aktuelle Verkehrssituation präziser erfasst, sondern auch die Prognosen, wo sich ein Stau bilden wird, werden besser. „Daten werden auch hier zum Wettbewerbsvorteil, wo Unternehmen wie Google und Co. einen großen Vorsprung haben“.

Die Folge ist Teil unseres Podcasts „Künstliche Intelligenz“. Er geht den Fragen nach, was KI kann, wo sie angewendet wird, was sie bereits verändert hat und welchen Beitrag sie in der Zukunft leisten kann. Für den Podcast hat die F.A.Z. mit Peter Buxmann und Holger Schmidt zwei ausgewiesene KI-Experten an Bord geholt: Beide erforschen und lehren die Potenziale der KI und deren Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeit an der Technischen Universität Darmstadt. Peter Buxmann ist Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Anwendungen von KI, der digitalen Transformation sowie datenbasierten Geschäftsmodellen. Sein Podcast-Partner Holger Schmidt ist Digital Economist, Speaker und Autor. Seine Kernthemen sind KI, Plattform-Ökonomie und digitale Geschäftsmodelle.

Die beiden Hosts greifen in jeder Folge einen neuen Aspekt der Künstlichen Intelligenz auf, erklären Zusammenhänge und geben Einordnungen. Die Folgen haben eine Länge von rund dreißig Minuten und erscheinen monatlich jeweils am ersten Montag im Monat.

Über diesen Podcast

Im Podcast "Künstliche Intelligenz" sprechen Peter Buxmann und Holger Schmidt mit Gästen über Einsatzfelder der künstlichen Intelligenz in Unternehmen und die Entwicklung neuer datengetriebener Geschäftsmodelle. Peter Buxmann und Holger Schmidt erforschen am Fachgebiet Wirtschaftsinformatik der Technischen Universität Darmstadt die Potenziale der künstlichen Intelligenz und deren Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeit.

von und mit Frankfurter Allgemeine Zeitung F.A.Z.

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